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Warum stehen so viele dem Finanzmarkt skeptisch gegenüber? Ich glaube, es liegt einfach daran, dass so viel falsches bzw. Halbwissen zum Thema Wertpapiere kursiert. Man muss sich zu diesem Thema einfach ausreichend informieren. Und zwar genauso intensiv, wie wenn es um den Kauf eines neuen Handys, Fernsehers oder was auch immer geht. Hier vergleicht man sofort die unterschiedlichsten Hersteller, deren Leistungen, Services etc. Wenn dann noch der Preis stimmt, wird auch schon gekauft. Und genauso sollte es sich im Großen und Ganzen auch beim Investieren in Wertpapiere verhalten.
Inhaltsverzeichnis
Fehlendes Wissen als Manko
Fehler der Vergangenheit
Neue Herangehensweisen
Häufiger Fehler
Fehlendes Wissen als großes Manko
Wissen rund ums liebe Geld im Allgemeinen und auch über das Veranlagen im speziellen, wird an den Schulen kaum bis gar nicht vermittelt. Daher wundert es auch nicht, dass viele Menschen diesem jedoch sehr wichtigen Thema keine Beachtung schenken. Es wird nach wie vor auf Sparbuch/Sparkonto und den guten alten Bausparvertrag gesetzt, im guten Glauben, dass man sich so ein Vermögen aufbauen kann. Jedoch in Zeiten der Nullzinspolitik der Zentralbanken lässt sich mit dieser Strategie keine Rendite mehr erzielen. Bringt man nun auch noch die Inflation (Geldentwertung) mit ins Spiel, wird das Kapital sogar weniger. Dem Fleiß des Sparens wird also keine Rechnung mehr getragen.
Fehler der Vergangenheit
Hinzu kommt auch, dass viele Privatanleger in der Vergangenheit leider auch schlechte Erfahrungen gesammelt haben. Hier ist die Finanzbranche sicherlich zu einem Teil mit schuld daran. Immerhin haben sie über viele Jahre einfach viel zu risikoreiche Produkte als vermeintlich sichere Alternative zum Sparbuch angepriesen. Und das oftmals aus den falschen Beweggründen heraus: der eigene Umsatz bzw. Gewinn (und das möglichst schnell) waren wichtiger, als die Performance für den Kunden selbst. Viele Finanz-Unternehmen sind gewinnorientiert und teilweise auch an einer Börse notiert. Gewinne zu erzielen ist per se freilich nichts Verwerfliches. Jeder kleine Unternehmer oder Selbständige strebt prinzipiell danach. Man muss auch etwas verdienen, um z.B. Gehälter auszahlen zu können.
Es ist jedoch erfreulich zu sehen, dass in den letzten (mindestens) zehn Jahren hier ein großes Umdenken in der Branche stattgefunden hat. Spätestens ab der großen Finanzkrise kam es zu neuen Ansätzen. Der Kunde und sein Investment stehen immer mehr im Fokus – und das ist auch gut so! Freilich hat auch die zunehmende Regulierung der Branche dazu beigetragen. Auch das ist gut so, denn der Anlegerschutz muss das höchste Gut für jeden Berater bzw. für jedes Finanz-Unternehmen sein. Standardisierte Unterlagen müssen dem Kunden als Informationen vor bzw. beim Kauf verpflichtend vorgelegt, übergeben und erklärt werden. Und dennoch ist es mindestens genauso wichtig, dass jede einzelne/jeder einzelne sich entsprechend gut informiert und sich auch in finanziellen Belangen entsprechend selbst weiterbildet.
Neue Herangehensweisen
Aufgrund der fehlenden Rendite bei klassischen Geldanlagen, braucht es also neue Herangehensweisen, die auch den PrivatanlegerInnen positiven Nutzen verschaffen können. Daher gefällt mir zum Beispiel auch der folgende Investment-Ansatz sehr gut:
Rund 92 % der Produkte, die Du tagtäglich kaufst und benutzt (manche sogar ein Leben lang), stammen von einem an der Börse notierten Unternehmen. Mit einer Beteiligung an diesen Unternehmen profitierst Du zusätzlich vom Absatz der Produkte. Und das nicht selten nur auf dem Heimatmarkt des Unternehmens, denn immer mehr davon werden längst weltweit nachgefragt und deren Produkte entsprechend oft verkauft. Die folgenden fallen mir spontan dazu ein (die Liste lässt sich bestimmt beinahe endlos fortsetzen):
- Coca-Cola
- Apple/Samsung
- Microsoft
- Royal Dutch Shell/BP
- Hennes & Mauritz (H&M)
- Zalando
- Volkswagen/BMW/Toyota
- EVN
- Alphabet (Google)
- Amazon
- LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy)
- Telekom Austria/T-Mobile
- Bank of America
- Procter & Gamble (Gillette, Oral-B, Pampers, Swiffer etc.)
- Unilever (Knorr, Lipton, Dove, Axe, etc.)
- Nestlé (Nespresso, Schöller, Wagner Pizza, Kitkat etc.)
- Walt Disney
- L’Oréal
- Netflix
- McDonald’s
- uvm.
Die genannten Unternehmen sind bestimmt keine unbekannten, bestehen seit vielen, vielen Jahren, haben durchaus so manch eine (Finanz)Krise miterlebt und sind dennoch entsprechend erfolgreich. Warum? Einfach weil das Geschäftsmodell passt bzw. laufend an den Markt und die Nachfrage der Kunden angepasst wird. Den Erfolg kann man nicht nur in deren Bilanzen ablesen, sondern auch im Chart der jeweiligen Aktie. Warum also nicht selbst am Kuchen erfolgreicher Big Player mitnaschen und von deren Erfolg profitieren?
Bitte wie immer beachten, dass ein Investment in eine einzelne Aktie auf jeden Fall mehr Risiko birgt, im Vergleich zu einem Fonds oder ETF, welche wesentlich mehr als ein Unternehmen im Portfolio bündelt. Viele der oben genannten Aktien finden sich in breit gestreuten Fonds und ETFs wieder und müssten so nicht einzeln ins Depot gekauft werden.
Häufiger Fehler
Ein häufiger Fehler ist es übrigens auch, Aktien (oder generell Wertpapiere) als kurzfristige Spekulation zu betrachten. Mit einem gewissen Durchhaltevermögen kann man beim Anlegen in Aktien/Wertpapiere auch kaum etwas falsch machen. Dein Veranlagungshorizont sollte auf jeden Fall langfristig ausgelegt sein. So kannst Du eventuelle Krisen auch ganz einfach aussitzen. Du solltest also nicht kurzfristig spekulieren, sondern besser langfristig investieren, um mit etwas Geduld und Ausdauer hohe Renditen zu erzielen.
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