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Immer mehr Menschen überlegen, ihr Geld in Wertpapiere zu investieren. Meiner Meinung nach völlig zu Recht – besonders in Zeiten von Niedrigzins und Inflation. Es ist jedoch absolut wichtig und essenziell sich vor dem Einstieg gut zu informieren. Daher gebe ich Dir hier nun 10 Tipps, wie Du in Wertpapiere einsteigen und das Beste aus Deinem Geld herausholen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Tipp 1: Verstehe, in was Du investierst
Tipp 2: Setze niemals alles auf eine Karte
Tipp 3: Investiere nur frei verfügbares Geld
Tipp 4: Gib Deinem Investment ausreichend Zeit
Tipp 5: Lass Dich nicht von kurzfristigen Verlusten nervös machen
Tipp 6: Bleibe bei „heißen“ Veranlagungstipps stets skeptisch
Tipp 7: Veranlagen ist etwas anderes als spekulieren!
Tipp 8: Nutze den Zinseszinseffekt zu Deinem persönlichen Vorteil
Tipp 9: Habe ein wachsames Auge auf Deine Veranlagung
Tipp: 10 Worauf wartest Du eigentlich noch?
Tipp 1: Verstehe, in was Du investierst
Es mag eigentlich sehr banal klingen: aber Du solltest auf jeden Fall verstehen, in was Du Dein Geld investierst. Wenn Du Dich für eine spezielle Aktie interessieren solltest und Dich nicht nur auf Deine „gute“ Nase verlassen möchtest, solltest Du auf jeden Fall vorab den Geschäftsbericht des Unternehmens gelesen haben. Wie sehen die aktuellen Quartalszahlen, generelle Analystenberichte und die allgemeinen volkswirtschaftliche Prognosen zum Zeitpunkt Deines Investments aus?
Oder Du machst es Dir ein wenig einfacher und vertraust auf die Expertise von Wertpapier-Profis und investierst Dein Geld in einen Investmentfonds, bei dem sich ein oder sogar mehrere FondsmanagerInnen um das Marktgeschehen und alle Analysen kümmern. Auch hierbei solltest Du Dich vorab informieren und in die Materie einlesen: wie wird die Gesellschaft zum Beispiel im jährlichen Capital-Ranking beurteilt? Passt die Ausrichtung des Fonds zu Deinem persönlichen Chance-Risiko-Profil?
Tipp 2: Setze niemals alles auf eine Karte
Du hast Dich informiert und eine konkretes Wertpapier für Dich in die engere Auswahl genommen? Das ist ein guter Anfang. Aber eventuell denkst Du auch über mehrere Einzeltitel nach und kannst Dich nicht so recht entscheiden. Das ist auch nicht zwingend notwendig. Du kannst Dein Geld auch in einen Investmentfonds investieren. Hier wird Dein Geld auf hunderte oder sogar tausende verschiedene Einzelwerte verteilt. So wird das Risiko verteilt, falls doch mal ein Unternehmen schlechte Zahlen schreibt oder sogar Pleite geht.
Wenn Du in Aktien einstiegen möchtest, jedoch nicht zur Gänze und noch etwas weniger Risiko eingehen möchtest, sind auch sogenannte gemischte Fonds eine Möglichkeit. Hier wird das Geld nicht nur in Aktien investiert, sondern auch in Anleihen und eventuell auch in Immobilien und/oder Alternative Investments. Je nachdem, wie die FondsmanagerInnen die Märkte einschätzen, kann der Anteil der Aktien auch flexibel angepasst werden.
Tipp 3: Investiere nur frei verfügbares Geld
In Wertpapiere solltest Du ausschließlich Geld veranlagen, das Du nicht anderweitig verplant hast und eigentlich für Dein Haushaltsbudget zur Verfügung stehen sollte. Wenn vorhersehbar ist, dass Du das Geld in den kommenden Jahren für den allgemeinen Lebensunterhalt, die Tilgung einer Finanzierung, die Ausbildung oder irgendeine andere Anschaffung brauchen wirst, dann ist es schlauer, dieses Geld nicht zu veranlagen. Denn es ist nicht vorhersehbar, ob der Wert Deines Investments dann auch tatsächlich den Betrag decken wird, den Du benötigst.
Ein Beispiel: Du weißt bereits heute, dass in zwei Jahren der Leasingvertrag Deines Autos auslaufen wird. Bis dahin investierst Du das Geld für den Restwert in Wertpapiere. Aber genau in jenem Moment, wenn der Vertrag ausläuft, hat die Börse eine Schwächephase und der Betrag aus den Wertpapieren reicht nicht aus, um den offenen Restwert begleichen zu können.
Tipp 4: Gib Deinem Investment ausreichend Zeit
Du benötigst Geld für eine neue Küche, Dein Erspartes reicht jedoch noch nicht ganz aus. Eine Bekannte rät Dir, das Geld an der Börse anzulegen und so schnell die fehlenden Mittel besorgen? Das kann gut gehen oder aber auch nicht! Bei einem Investment in Wertpapiere empfiehlt sich, dem Ganzen ausreichend Zeit zu geben. Auf den vermeintlich schnell verdienten Euro sollte besser verzichtet werden. Eine bessere Idee ist es hingegen, regelmäßig mit einem Fondssparplan Kapital aufzubauen.
Wenn Du auf schnelle Gewinne angewiesen bist, wirst Du unweigerlich auf ein risikoreiches Investment setzen müssen. Hier unterscheidet sich dann auch spekulieren vom Investieren (siehe Tipp 7).
Geduld zahlt sich aus und wer mit Weitsicht sein Geld anlegt, hat wesentlich bessere Chancen, seine eigene Veranlagung bestmöglich zu gestalten. Es ist mittlerweile vielfach erwiesen worden, dass mit der Zeit das Risiko deutlich sinkt, mit Wertpapieren Geld zu verlieren. Ein Blick auf den MSCI World Index lohnt sich in diesem Zusammenhang.
Tipp 5: Lass Dich nicht von kurzfristigen Verlusten nervös machen
Natürlich möchte jede PrivatanlegerIn, möglichst eine gute Rendite erzielen. Bitte bedenke jedoch, dass die Börse stets in Bewegung ist und die Kurse schwanken. Es ist also zwischenzeitlich auch möglich, dass Dein Investment Verluste ausweist.
Kursschwankungen sind ganz normal und kommen immer wieder vor. Es ist ein Zeichen dafür, dass die Wertpapier-Märkte funktionieren und Angebot und Nachfrage sich verändern und den Preis eines Wertpapiers bestimmen. Sei also jederzeit darauf gefasst, dass es zu Korrekturen kommen kann und verfalle nicht gleich Panik. Behalte stets einen kühlen Kopf.
Diese Medaille hat natürlich auch eine andere Seite: solche Kurskorrekturen können auch genau den richtigen Zeitpunkt darstellen, zu einem günstigen Preis nachzukaufen und das Investment aufzustocken – ganz egal ob mit einem Einmalinvestment oder einem Fondssparplan.
Tipp 6: Bleibe bei „heißen“ Veranlagungstipps stets skeptisch
Du hörst oder liest von einem todsicheren Tipp von einem vermeintlichen Börsen-Guru? Oder der Tipp kommt aus dem Freundes- oder Familienkreis und es wird eine unglaublich hohe Rendite versprochen? Dann habe ich den folgenden Tipp für Dich: Sei vorsichtig!
Es gibt im Umfeld von Geldanlagen jede Menge sogenannte „Experten“, die alles mögliche versprechen. Stell Dir daher stets die Frage, was derjenige für ein Interesse haben sollte, gerade Dir diese unglaubliche, vielleicht sogar „geheime“ Information mitzuteilen.
Begegne deshalb solchen vermeintlichen Tipps am besten immer mit einer gesunden Skepsis.
Tipp 7: Veranlagen ist etwas anderes als spekulieren!
Kaufen, verkaufen, kaufen, verkaufen: so stellt sich mancher das Veranlagen in Wertpapiere vor. In Wertpapiere zu investieren, ist genauso, wie im Casino auf Rot oder Schwarz zu setzen, hört man oft. Mit der Realität hat das jedoch nicht all zu viel zu tun. Dass Du eine Aktie kaufst, um sie nach wenigen Tagen oder Wochen direkt wieder zu verkaufen, ist eher eine Ausnahme als die Regel.
Denn wer oft und schnell handelt, produziert vor allem Kosten. Beim Kauf und Verkauf werden Gebühren fällig, die von der Wertentwicklung des Wertpapiers erstmal wieder reingeholt werden müssen. Wer strukturiert und breit anlegt, muss nicht laufend kaufen und verkaufen, spart sich jede Menge Gebühren und vermeidet auch, zum falschen Zeitpunkt ein- oder auszusteigen.
Tipp 8: Nutze den Zinseszinseffekt zu Deinem persönlichen Vorteil
Lass Dein Geld für Dich arbeiten. Dieser Satz beschreibt am besten, was der Zinseszins für Deine Veranlagung bedeuten kann. Er ist eine alte Weisheit!
Die Idee dahinter ist in Wahrheit ziemlich einfach: Du reinvestierst die Gewinne bzw. die Zinsen, um daraus weitere Erträge zu erwirtschaften. Die Gewinne werden dem eingesetzten Kapital hinzugefügt, um so die Chance auf noch höhere Erträge zu erhalten. Bei Investmentfonds passiert das Wiederveranlagen zumeist automatisch, hierzu musst Du selbst nicht aktiv werden.
Der Zinseszins ist wohl einer der wichtigsten Mechanismen des Vermögensaufbaus überhaupt. Albert Einstein antwortete einst auf die Frage, was denn die stärkste Kraft im Universum sei: „Das ist der Zinseszins!“ Vor allem langfristig arbeitet der Zinseszins für Dich. Nutze also diesen Effekt, um Dein Vermögen entscheidend vergrößern zu können.
Tipp 9: Habe ein wachsames Auge auf Deine Veranlagung
Du solltest Deine Veranlagung mit einer ruhigen Hand und einer klugen Voraussicht verwalten. Das bedeutet allerdings nicht, dass Du Dein Portfolio vernachlässigen solltest. Es empfiehlt sich, den Finanzmarkt stets im Auge zu behalten und up-to-date zu bleiben, denn dieser ist stets in Bewegung.
Zusätzlich empfiehlt es sich, mit der AnlageberaterIn Deines Vertrauens regelmäßig – aber zumindest einmal pro Jahr – über das Depot und die gewählte Veranlagung zu sprechen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
Tipp 10: Worauf wartest Du eigentlich noch?
Du hast das Gefühl, es gibt noch viel zu lernen und wagst Dich deshalb nicht an Wertpapiere heran? Trau Dich und plane Dein Investment, denn jeder Tag ohne persönliche Veranlagung ist ein Tag ohne Chance auf entsprechende Rendite.
Um in den Kapitalmarkt einzusteigen, muss man kein Profi sein. Hierfür eignen sich aktiv gemanagte Investmentfonds und Spezialisten, die sich um das Management dieser kümmern. Und wenn Du einmal gestartet bist – egal ob mit einem Einmalinvestment oder einem Fondssparplan – dann wird das Veranlagen am Kapitalmarkt zur Routine werden. Trau Dich und mach den Anfang.
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